Jens Hase
Jens Hase (geb. 1970 in Eisenach) absolvierte eine Ausbildung zum Transport- und Lagerfacharbeiter im Automobilwerk Eisenach. Er wuchs in einem systemkritischen Elternhaus auf. Seine Eltern und zwei seiner Geschwister stellten ab 1987 Anträge auf ständige Ausreise aus der DDR. Die Familie litt daraufhin unter zahlreichen Repressionen, Konfrontationen und Schikanen durch den Staatssicherheitsdienst. Im Juli 1989 wurde der Antrag der Eltern überraschend schnell bewilligt; innerhalb von 24 Stunden mussten sie die DDR verlassen. Jens Hase wurde die Ausreise jedoch verwehrt. In dem Bewusstsein, nicht in einem Unrechtsstaat leben zu können und mit dem Willen, seine Familie wiederzusehen, entschloss sich der damals 19-jährige im September 1989 zur Flucht. Sein Ziel war die Deutsche Botschaft in Prag. Neben gefährlichen, lustigen und traurigen Momente erlebte er dort den 30. September 1989, als der damalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher den Flüchtlingen die Ausreise in die Bundesrepublik verkündete. Dort traf er am 1. Oktober 1989 ein.
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