Anne Hahn

Anne Hahn (geb. 1966 in Magdeburg) organisierte in ihrer Heimatstadt mehrere Punk-Konzerte und verlor daraufhin ihren zugesagten Studienplatz für Kulturwissenschaften. Nach mehreren Erpressungsversuchen des Staatssicherheitsdienstes, sie zur Mitarbeit zu zwingen, plante sie ihre Flucht. Im Mai 1989 versuchte sie über Aserbaidshan in den Iran zu gelangen, um von da aus in den Westen zu kommen. Der Fluchtversuch scheiterte, sie wurde verhaftet. Verurteilt wegen "versuchter Republikflucht" zu einem Jahr und zehn Monaten, verbüßte sie ihre Haftstrafe in Hohenleuben, wo sie auch den Mauerfall erlebte. Im Rahmen einer Amnestie wurde sie Ende November 1989 entlassen. Anne Hahn studierte in Berlin Kunstgeschichte und verarbeitete ihre Erlebnisse im Roman „Dreizehn Sommer“, der 2005 erschien. In den Folgejahren veröffentlichte sie mehrere Sachbücher, die sich der Aufarbeitung von subkulturellen Strömungen in der DDR widmen, wie „Stadionpartisanen“ (2007), eine Biografie über den Punk-Musiker Dieter „Otze“ Ehrlich (2008). Zudem erarbeitete sie eine Ausstellung und ein Sachbuch zu einer spektakulären Kunstaktion an der Berliner Mauer („Der weiße Strich“, 2011). 2014 folgte ein autobiografisch geprägter Roman, welcher mit dem Literaturpreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft 2015 ausgezeichnet wurde ("DreiTagebuch" 2014). 2017 erschien ihr Roman "Das Herz des Aals", 2018 ihre Publikation in der Reihe Zeitbilder der Bundeszentrale für politische Bildung "Mittendrin - Fußballfans in Deutschland". Anne Hahn lebt als Autorin in Berlin und Magdeburg.
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