Publikationshinweis:
Jessica Steckel und Stefan Donth: Virtuelle Begegnungen im Schulunterricht. Die historisch-politische Bildungsarbeit des Koordinierenden Zeitzeugenbüros: Ein Praxisbericht, in: A. Neumann, J. von Bilavsky (Hg.), Geschichte vor Ort und im virtuellen Raum, Wiesbaden 2022, S. 23-41.
Der Beitrag ist auch online über diesen SharedIt SpringerLink aufrufbar. https://rdcu.be/c0lD5
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte auch dem Flyer des Koordinierenden Zeitzeugenbüros.
Gern unterstützen wir Sie bei der Vorbereitung einer Veranstaltung im Schulunterricht mit unseren 10 Tipps für ein erfolgreiches Zeitzeugengespräch, dem Leitfaden “Gelebte Geschichte. DDR-Zeitzeugen in Schulen” sowie Unterrichtsmaterialien über das Führen von Zeitzeugeninterviews.
Zudem stellen wir kostenlose Präsentationsmuster in Form eines Plakats und einer Presseankündigung zur Verfügung.
Bitte bedenken Sie, dass DDR-Zeitzeuginnen und -Zeitzeugen aus ihrer eigenen Erinnerung berichten, oft über traumatische Flucht- und Repressionserfahrungen sowie über schmerzliche Erlebnisse während ihrer Haftzeit. Das kann bei der Zuhörerschaft lebendige Bilder erzeugen und viele Gefühle wecken, die eine kritische Distanz zum Zeitzeugenbericht erschweren. Umso bedeutsamer ist, das Zeitzeugengespräch als komplexe, vielseitige Lernerfahrung zu begreifen und im Nachhinein verschiedene Perspektiven und Einschätzungen aufzuzeigen. Die Nachbereitung der Zeitzeugenbegegnung sollte deshalb nicht zu kurz kommen und dabei nicht nur den Inhalt, sondern auch die ausgelösten Emotionen thematisieren und quellenkritisch bearbeiten. Tipps zur Nachbereitung eines Zeitzeugengesprächs finden Sie hier.
Um die Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kontinuierlich zu evaluieren, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns nach dem Termin ein Feedback per E-Mail senden. Gern können Sie auch den Evaluationsbogen für Ihre Schülerinnen und Schüler nutzen. Vielen Dank!
Über das Leben in der DDR gibt es zahlreiche Informationsangebote.
Untenstehend finden Sie eine Übersicht.
Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Im Zentrum der Arbeit der Bundeszentrale für politische Bildung steht die Förderung des Bewusstseins für Demokratie, Pluralismus und politische Partizipation.
Zum Themenschwerpunkt DDR werden spezifische Schriftenreihen angeboten, z. B. „Die DDR-Staatssicherheit“, „17 Juni 1953 – Aufstand in der DDR“, „Recht und Justiz im SED-Staat“, „Anpassen oder Widerstehen in der DDR“ oder „50 Jahre Mauerbau“.
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat den gesetzlichen Auftrag, die umfassende Aufarbeitung der Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in SBZ und DDR zu befördern, den Prozess der Deutschen Einheit zu begleiten und an der Aufarbeitung von Diktaturen im internationalen Maßstab mitzuwirken. Gemeinsam mit anderen Institutionen und zahlreichen Partnern im In-und Ausland unterstützt sie die Auseinandersetzung mit den kommunistischen Diktaturen in der SBZ/DDR und in Ostmitteleuropa, um das öffentliche Bewusstsein über die kommunistische Gewaltherrschaft zu befördern.
Recherchieren Sie für Zeitzeugengespräche auch im Zeitzeugenportal der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Ihre Ansprechpartnerinnen sind Katharina Hochmuth und Lucie Kiehlmann.
Telefon: 030 / 31 98 95 - 233
Email: zeitzeugenbuero[at]bundesstiftung-aufarbeitung[dot]de
Stiftung Berliner Mauer
Zur Stiftung gehören die Standorte Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße und die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde. An die Grenzanlagen in Berlin, die die Metropole 28 Jahre lang hermetisch durchtrennten, erinnert die Gedenkstätte Berliner Mauer. Die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde thematisiert Ursachen und Folgen der deutsch-deutschen Fluchtbewegung. Die Stiftung Berliner Mauer bietet in ihren Häusern moderierte thematische Zeitzeugengespräche am historischen Ort an. Diese können durch Führungen, Seminare und Ausstellungsbesuche ergänzt werden.
Die Stiftung Berliner Mauer vereint zudem weitere historische Orte: die East Side Gallery, die Gedenkstätte Günter Litfin und das Parlament der Bäume gegen Krieg und Gewalt. Sie engagiert sich für die Einrichtung eines Erinnerungsortes am einstigen Checkpoint Charlie.
Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Auf dem Gelände der früheren zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit befindet sich seit 1994 die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Da große Teile der Gebäude und der Einrichtung fast unversehrt erhalten geblieben sind, vermittelt die Gedenkstätte ein sehr authentisches Bild des Haftregimes in der DDR.
Stasi-Unterlagen-Behörde
Noch 1990 ist im Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR die Einsetzung eines Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) festgelegt worden, 1991 nahm dessen Behörde in Berlin ihre Arbeit auf. Neben der Archivierung des MfS-Aktenmaterials wendet sich die BStU mit Veranstaltungen, Publikationen und Ausstellungen an die Öffentlichkeit.
Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße
In den Räumen des zentralen Komplexes des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg informiert die Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße über Arbeitsweise und Methoden des Mielke-Imperiums.
Seit dem 14. Januar 2012 befindet sich das Stasimuseum wieder an seinem ursprünglichen Standort Haus 1, dem ehemaligen Sitz des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke.
Der ASTAK e.V., der das Museum seit 1990 betreibt, sowie der BStU präsentieren nun am angestammten Ort eine neue Ausstellung. Neben der nun wieder komplett zugänglichen im original erhaltenen Etage des Ministers sind auf zweit weiteren Etagen Ausstellungsteile des ASTAK e.V. und des BStU zu besichtigen.
Robert-Havemann-Gesellschaft
1990 wurde in Berlin-Prenzlauer Berg die Robert-Havemann-Gesellschaft zur Vermittlung Geschichte und Erfahrungen der Opposition und Bürgerbewegungen in der DDR und in Osteuropa gegründet. Sie betreut seit den frühen 1990er Jahren das Robert-Havemann- und das Matthias-Domaschk-Archiv deren Bestände ein umfassendes Bild der Entwicklung der DDR-Opposition seit Beginn der 70er Jahre bis zum Entstehen und Wirken der Bürgerbewegungen in den 1980er Jahren bis zur Friedlichen Revolution von 1989 und darüber hinaus präsentieren. Zudem betreut die Havemann-Gesellschaft das Projekt „Jugendopposition in der DDR“.
Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
Auf dem Gelände des ehemaligen Grenzkontrollpunkts Marienborn-Helmstedt zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen eröffnete 1996 die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn. Die Gedenkstätte informiert auf der im Original erhaltenen Anlage über das DDR-Grenzregime, das den eigenen Bürgern durch ein tief in das Hinterland reichende Überwachungssystem die Flucht oder Ausreise in den Westen weitgehend unmöglich machte.
Gedenkstätte Point Alpha
Die Gedenkstätte Point Alpha im thüringischen Geisa präsentiert am authentischen Ort die Konfrontation der beiden Machtblöcke, den Aufbau der Grenzanlagen mit ihren Sicherungselementen, militärische Abläufe sowie das Leben an und mit der Grenze aus der Sicht der Bevölkerung. Hier standen sich die Vorposten von NATO und Warschauer Pakt vier Jahrzehnte lang Auge in Auge gegenüber.
Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus
In der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus werden auf 22.000qm am authentischen Ort gewaltlose Persönlichkeiten vorgestellt, die mit Mut und demokratischen Überzeugung unter die Räder der politischen Justiz des Nationalsozialismus und der SED-Diktatur gerieten. Politisch motiviertes Unrecht an gewaltlosen Häftlingen steht im Mittelpunkt. Mit hohem bürgerschaftlichen Engagement restaurierten die 150 Mitglieder des Vereins sowie Sponsoren mit öffentlichen Mitteln das Hafthaus 1 in der früheren DDR-Strafvollzugsanstalt.
Der Haftalltag, die Verletzung von Menschenrechten und Biografien von 30 politischen Gefangenen aus beiden deutschen Diktaturen stehen ab Dezember 2013 im Mittelpunkt einer Dauerausstellung im Erdgeschoss. Eine Ebene mit nachempfundenen Zeitzeugenzellen aus verschiedenen Epochen sowie 4 Wanderausstellungen können bereits jetzt besichtigt werden.
DDR Museum
Das DDR Museum widmet sich als einziges Museum dem Leben in der ehemaligen DDR und erweitert das Blickfeld der Aufarbeitung damit von Stasi und Mauer um das alltägliche Leben. Die Dauerausstellung nimmt das Motto „Geschichte zum Anfassen" wörtlich: Sie betreten eine Plattenbausiedlung im Maßstab 1:20 und müssen dabei alle Ihre Sinne mitnehmen. Informationen und Exponate verbergen sich hinter Schubläden, Schränken und Türen. Das aus normalen Museen bekannte Dogma des Schauens mit den Augen wird zu einem Sinn unter vielen, den Sie benutzen müssen - die Ausstellung wird zu einem Erlebnis, das DDR Museum zum vielleicht interaktivsten Museum der Welt.
Forschungsverbund SED-Staat
Der Verband wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, unter Zuhilfenahme von zuvor unzugänglichen Materialien, die nach dem Zusammenbruch der DDR völlig neue Forschungsvorhaben ermöglichten, die äußeren und inneren Voraussetzungen der vierzigjährigen Existenz einer zweiten deutschen Diktatur im 20. Jahrhundert zu untersuchen.
Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF)
Seit 1996 widmet sich das Leibnitz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam der vergleichenden Erforschung der Geschichte der SBZ/DDR, dem Vergleich der SBZ/DDR mit dem Nationalsozialismus und mit den Staaten Mittelost- und Osteuropas sowie der Geschichte der deutsch-deutschen Beziehungen.
Gedenkstätte Bautzen
Während des Nationalsozialismus und der Besetzungszeit durch sowjetische Truppen 1945-1949 wurde das Gebäude als Gefängnis für politische Gefangene genutzt. Von 1956 bis 1989 unterstand es dem Ministerium für Staatssicherheit. Durch eine Initiative des Bautzen-Komitee e.V. wurde die Haftanstalt 1992 endgültig geschlossen und ab 1993 zur jetzigen Gedenkstätte umfunktioniert. In der Gedenkstätte existiert eine Dauerausstellung zur Geschichte der Ortes.
Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau
Auf dem Gelände des ehemaligen Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau wurde 1996 die Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e.V. gegründet. Der Verein dokumentiert die Geschichte des Ortes und erinnert an Betroffene. In Torgau wurden zwischen 1964 und 1989 sogenannte schwererziehbare Jugendliche eingewiesen. Die Jugendlichen waren nicht kriminell, sondern verweigerten die Unterordnung zu "sozialistischen Lebensnormen". Mit Drill und Repression sollten sie diszipliniert werden.
Gedenkstätte Roter Ochse Halle
Seit 1996 befindet sich die Gedenkstätte Roter Ochse Halle (Saale) in der heutigen Justizvollzuganstalt. Die Gedenkstätte ist Lern,- Bildungs,- und Forschungsort sowie Ort der Trauer, des Erinnerns und des Gedenkens. In zwei Stockwerken ist seit 2006 die Geschichte der Jahre 1933 bis 1945 und der Jahre 1945 bis 1989 zu sehen.
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" mit dem Museum im Stasi-Bunker Leipzig
Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ ist ein im ehemaligen Sitz der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit in Leipzig beheimatetes Museum über die Geschichte, Struktur und Arbeitsweise des Ministerium für Staatssicherheit in der DDR. Seit 1990 beherbergt die „Runde Ecke“ die ständige Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“. Zusätzlich kann eine ehemalige Stasi-Bunkeranlage besichtigt werden. Träger ist das Bürgerkomitee Leipzig e. V.