Uwe-Jens Jürgensen


 Uwe-Jens Jürgensen

Dr. Uwe-Jens Jürgensen (geb. 1941 in Bad-Bibra) war als Internist im Regierungskrankenhaus der DDR tätig. Als Oberarzt war er auch für die ärztliche Behandlung von Mitgliedern des SED-Politbüros, Diplomaten und internationalen Staatsgästen zuständig. Trotz Privilegien litt er unter den auferlegten Zwängen und dem völligen Fehlen von Meinungsfreiheit am Arbeitsplatz. Hinzu kam das Kontaktverbot zur Verwandtschaft in West-Berlin. Nach seiner Weigerung, ein zweites Mal die Position des Parteisekretärs im Krankenhaus zu übernehmen, wurde sein Leben durch Bespitzelungen überschattet. Daraufhin plante er zusammen mit seiner Ehefrau die Flucht. Das Vorhaben wurde verraten, bei Antritt einer Urlaubsreise nach Ungarn am 1. August 1981 wurde er mit seiner Frau vom Staatssicherheitsdienst inhaftiert. Die 7-jährige Tochter kam in ein Kinderheim. Verurteilt zu zwei Jahren wegen „Republikflucht“ und „landesverräterischer Agententätigkeit“ wurde er nach Ablauf der gesamten Haftstrafe im Juli 1983 in die DDR entlassen. Im Februar 1984 durfte er in die Bundesrepublik ausreisen. Sein Schicksal ist Inhalt des Buches „Im Netz der Stasi, erst verraten - dann verkauft“.


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