Rolf Wollziefer
Das Ehepaar Rolf Wollziefer (geb. 1934 in Wuppertal) und Juliane Helga Wollziefer (geb. 1941 in Köln) stammt aus Nordrhein-Westfalen. Beide lernten sich 1960 im kirchlichen Dienst in den evangelischen Kirchengemeinden Frechen und Horrem kennen. Über die Jugendarbeit der CDU begleiteten sie mehrere Gruppen nach West-Berlin und bauten darüber ein Fluchthilfe-Netz aus. Auf diese Weise gelang es vielfach, Fluchtwillige mit präparierten belgischen Pässen nach Skandinavien zu bringen. Im September 1963 wurde das Ehepaar auf dem Rückweg von West-Berlin nach West-Deutschland festgenommen. Verurteilt zu einer Haftstrafe von 12 bzw. 8 Jahren, gelangten beide als eine der ersten dokumentierten Fälle im Rahmen des Häftlingsfreikaufs im August und September 1964 zurück in die Bundesrepublik. Ihr gemeinsamer Sohn Martin wurde während der Haft geboren. Nach der Haftentlassung wechselten beide in die Politik und engagierten sich in der CDU. Ausreise und Flucht blieben den Eheleuten weiter ein starkes Anliegen. Unter der Ministerpräsidentschaft von Kurt Biedenkopf in Sachsen war Wollziefer seit 1992 Landesgeschäftsführer der CDU.
Rolf Wollziefer verstarb im Juni 2021.