Rainer Müller


Rainer Müller (geb. 1966 in Borna) wuchs in einem christlichen Elternhaus auf. Trotz seiner sehr guten schulischen Leistungen durfte er in der DDR kein Abitur ablegen und geriet durch das Tragen des Aufnähers „Schwerter zu Pflugscharen“ frühzeitig ins Visier des Staatssicherheitsdienstes. Wegen seiner ablehnenden Haltung zum SED-Staat fand er nach seinem Berufsabschluss als Maurer nur in einer kirchlichen Einrichtung eine Anstellung als Betriebshandwerker. Nachdem er die Wehrpflicht bei der Nationalen Volksarmee (NVA) verweigerte, wurde ihm die Studienzulassung entzogen, obwohl er die Sonderreifeprüfung für Theologiestudenten bestanden hatte. Im folgenden Jahr begann er am Theologischen Seminar Leipzig, der größten nichtstaatlichen kirchlichen Hochschule in der DDR, zu studieren. Nach seiner Kritik, die er im Rahmen der Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche am SED-freundlichen Kirchenkurs übte, wurde er im Herbst 1988 von dieser Einrichtung exmatrikuliert. Seit den 1980er Jahren gehörte er zur Bürgerrechtsbewegung und zum organisierten Widerstand in der DDR. Er arbeitete in verschiedenen Bürgerrechtsgruppen mit, so auch in der Arbeitsgruppe Menschenrechte mit Pfarrer Christoph Wonneberger. Rainer Müller war Sprecher im Arbeitskreis Gerechtigkeit, der mit öffentlichen Aktionen in Leipzig zur Initiierung der Massenproteste gegen die SED-Herrschaft wesentlich beigetragen hat.


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