Prof. Dr. Karin Sorger


Prof. Dr. Karin Sorger

Prof. Dr. Karin Sorger (geb. 1939 in Magdeburg) war als Pathologin am Leipziger Pathologischen Institut tätig. Nach einem erfolglosen Werbungsversuch als Inoffizielle Mitarbeiterin (IM) und der Nichtgenehmigung von Dienst- und Privatreisen in den Westen wurde die Vorstellung, von einem allmächtigen Parteiapparat überwacht und reglementiert zu werden, für sie unerträglich. Mit Hilfe eines Freundes versuchte sie, mit ihrer achtjährigen Tochter aus der DDR zu fliehen. Die geplante Schleusung auf der Transitstrecke misslang, beim zweiten Versuch eines Treffens wurde sie im Februar 1977 verhaftet, da der Streckenabschnitt bereits unter besonderer Beobachtung des Staatssicherheitsdienstes stand. Verurteilt zu einem Jahr und sechs Monaten, verbüßte sie ihre Haftstrafe im Frauenzuchthaus Hoheneck. Im Rahmen des Häftlingsfreikaufs gelangte sie im November 1977 in die Bundesrepublik. Vier Monate nach der Haftentlassung durfte sie ihre Tochter nachholen. Sorger habilitierte sich mit einem neuen Thema an der Universität Mainz und wurde 1987 zur Universitätsprofessorin ernannt. Sie veröffentlichte 2016 ihre Autobiografie „Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut. – der lange Weg von Ost nach West.“


Zeitzeugeninterview


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