Norbert Sachse
Norbert Sachse (geb. 1953 in Zschopau) wuchs in einem kommunistischen Elternhaus auf. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 konnte er die Ansichten seiner Familie nicht mehr teilen. Durch eine misslungene Flugblattaktion in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) geriet der 17-jährige Berufsschüler ins Visier der Staatssicherheit. Im Januar 1971 wurde er festgenommen; 1974 kam er nach mehreren gestellten Ausreiseanträgen erneut in Haft. Wegen "staatsfeindlicher Hetze" wurde Sachse insgesamt zu siebeneinhalb Jahren verurteilt und bekam die Repressalien des Sozialismus hautnah zu spüren. Erst ein fingierter Selbstmordversuch auf dem Berliner Alexanderplatz führte 1975 nach 36 Monaten Haft zu einem Freikauf durch die Bundesrepublik Deutschland. Sein Schicksal ist Inhalt des Buches „Die Akte S. Fünf Jahre in den Mühlen des MfS.“
Um mit Norbert Sachse aus Heidelberg (Baden-Württemberg) Kontakt aufzunehmen, richten Sie bitte eine Anfrage an das Koordinierende Zeitzeugenbüro.