Joachim Pfützenreuter
Joachim Pfützenreuter (geb.1950 in Delitzsch) wuchs in einem DDR-kritischen Elternhaus auf und machte eine Berufsausbildung als Werkzeugmacher und Maschinenschlosser. Während seiner Hochzeitsreise im Dezember 1972 wurde er in der Tschechoslowakei gemeinsam mit seiner Ehefrau unter dem Vorwurf des „versuchten illegalen Grenzübertritts im schweren Fall“ verhaftet . Im Juni 1973 wurden beide zu 18 bzw. 15 Monaten Haft verurteilt. Zunächst im September 1973 für den Häftlingsfreikauf durch die Bundesrepublik Deutschland vorgesehen, wurde er jedoch ohne Begründung wieder in den Strafvollzug Cottbus überstellt. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe wurde er im Juni 1974 gegen seinen Willen in die DDR entlassen. Dort arbeitete er zunächst als Hilfskrankenpfleger in einem katholischen Krankenhaus in Leipzig. Durch die besonderen Bemühungen der Bundesrepublik Deutschland und den damaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Herbert Wehner konnte er im Juni 1975 in die Bundesrepublik übersiedeln. Auch seine beiden Brüder wurden anschließend in der DDR verhaftet und erhielten ebenfalls lange Haftstrafen. Nach dem nachgeholten Abitur schloss er ein Studium der Sozialwissenschaften ab.
Um mit Joachim Pfützenreuter aus Mössingen (Baden-Württemberg) Kontakt aufzunehmen, richten Sie bitte eine Anfrage an das Koordinierende Zeitzeugenbüro.