Hans Schulze


 Hans Schulze

Hans Schulze (geb. 1952 in Falkensee) arbeitete für einen westdeutschen Chemiekonzern in West-Berlin und war von dort aus zuständig für das gesamte DDR-Geschäft seiner Firma. Im März 1986 lernte er auf seinem Weg zur Leipziger Messe in einer DDR-Autobahnraststätte eine Frau mit dem Namen Uta kennen. Es entwickelte sich eine Beziehung, in deren Verlauf er von den Fluchtabsichten der Dame erfuhr. Was er nicht wusste: Uta war eine Inoffizielle Mitarbeiterin des Staatssicherheitsdienstes, IM "Eva", angesetzt auf westdeutsche Einzelreisende und Unternehmer. Die Stasi versuchte, Schulze auf diese Weise auszuhorchen. Doch IM "Eva" instrumentalisierte ihn für ihre Zwecke. Im September 1986 wurde er bei der Ausreise aus der DDR an der Grenzübergangsstelle Drewitz festgenommen. Verhaftungsgrund war "Spionage". Im weiteren Verlauf der Untersuchungshaft wurden ihm Klageerweiterungen mitgeteilt, wie „Verrat von Staatsgeheimnissen“, „Staatsfeindlicher Menschenhandel“, „Unterstützung zur Vorbereitung eines ungesetzlichen Grenzübertritts“ und „Devisenvergehen“. Schulze wurde zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Im Oktober 1987 wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen. Nach der Friedlichen Revolution erfuhr er, dass sowohl er als auch IM "Eva" in einem Stasi-Lehrfilm namens "Wer ist wer?" als vermeintliche Staatsfeinde gezeigt wurden.

 

 

 


Zeitzeugeninterview


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