Friedemann Körner


 Friedemann Körner

Friedemann Körner (geb. 1945 in Dresden) studierte an der Hochschule für Musik in Dresden und war als Tenor in der Solistenvereinigung im Rundfunk der DDR tätig. Als die Flucht eines Freundes im Januar 1974 misslang, legte ihm der Staatssicherheitsdienst Mitwisserschaft zur Last. Im Oktober 1974 wurde er gemeinsam mit seiner Ehefrau verhaftet. Die beiden Söhne kamen in ein Kinderheim der Staatssicherheit. Nach sechs Wochen durften die Kinder auf Drängen des Vaters von Friedemann Körner zu seiner Schwester, die als Kindergärtnerin tätig war. Dem Ehepaar wurden "Vorbereitung zur Republikflucht", "staatsfeindliche Verbindungen" und "staatsfeindlicher Menschenhandel" vorgeworfen. Daraufhin wurde Friedemann Körner zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt, die er in der Strafvollzugszugsanstalt Brandenburg-Görden verbüßte. Seine Ehefrau erhielt eine vierjährige Haftstrafe und kam in das Frauengefängnis Hoheneck. Im Rahmen des Häftlingsfreikaufs gelangten beide, seine Ehefrau im August 1977 und er im Dezember 1977, in die Bundesrepublik. Die Kinder durften jedoch erst im Januar 1978 übersiedeln. Von Juni 1979 bis zu seiner Pensionierung im Juni 2010 sang Friedemann Körner im RIAS-Kammerchor.


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