Evelyn Zupke
Evelyn Zupke (geb. 1962 in Binz) ist ausgebildete Heilerziehungspflegerin. Ihre regimekritische Grundhaltung wurde frühzeitig durch ihr familiäres Umfeld geprägt. Im Alter von 18 Jahren verließ sie die Freie Deutsche Jugend (FDJ). Nach dem Abitur wurde ihr ein Studium verwehrt. Auch im Berufsleben standen Konflikte auf der Tagesordnung. Bald wandte sie sich der kirchlichen Arbeit zu. Nach ihrem Umzug nach Ost-Berlin 1987 trat sie in Kontakt mit der oppositionellen Gruppe „Friedenskreis Weißensee“, der ihr weiteres Engagement entscheidend bestimmte. Dabei war sie 1989 maßgeblich an der Organisation und Durchführung des Nachweises des Wahlbetruges beteiligt. Zupke und ihre Mitstreiter stellten bei der Staatsanwaltschaft Strafantrag, woraufhin sie vom Staatssicherheitsdienst bespitzelt wurden. Dennoch druckte sie weiterhin gemeinsam mit der „Umwelt-Bibliothek“ Flugblätter und rief in Folge der manipulierten Wahl zu monatlichen und öffentlichen Protestaktionen in Berlin Alexanderplatz auf. Die Demonstrationen hatten brutale Gegenmaßnahmen der Staatssicherheit zur Folge. Zupke selbst wurde regelmäßig vom Ministerium für Staatssicherheit verhört. In den Jahren 1989/1990 arbeitete die Bürgerrechtlerin am Runden Tisch Weißensee mit, in der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM) und im Matthias-Domaschk-Archiv der Robert-Havemann-Gesellschaft.
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