Dettlef Nagel

Dettlef Nagel (geb. 1947 in Berlin) absolvierte nach dem Abitur eine Offiziersausbildung bei der Bundeswehr.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst nahm er ein Studium der Politikwissenschaft und Anglistik an der Freien Universität Berlin auf.
Im Dezember 1970 lernte er seine spätere Ehefrau Marion kennen, die damals in Potsdam als Lehrerin für Russisch und Erdkunde an einer Polytechnischen Oberschule unterrichtete.
1971 verlobte sich das Paar während einer gemeinsamen Reise nach Budapest. In der Folge stellte Marion einen Ausreiseantrag, um künftig mit Dettlef in West-Berlin leben zu können. Als Reaktion darauf wurde sie fristlos aus dem Schuldienst entlassen. Um nicht als „asozial“ zu gelten, nahm sie eine Stelle bei der Evangelischen Kirche an – eine Tätigkeit, die sie selbst als Degradierung empfand.
Nach jahrelangen Bemühungen, unterstützt durch das Bundeskanzleramt, gelang Marion schließlich im März 1975 gemeinsam mit ihrer Tochter die legale Ausreise nach West-Berlin zu ihrem Verlobten.
Die Staatssicherheit der DDR setzte insgesamt elf Inoffizielle Mitarbeiter (IM) auf das Paar an, seitdem Marion ihren Ausreiseantrag gestellt hatte. Die dazu angelegte Stasi-Akte umfasst 426 Seiten.
Von 1985 bis 1991 war Dettlef Nagel nebenberuflich als Honorarreferent für das Gesamtdeutsche Institut in West-Berlin tätig.
Nach der Wiedervereinigung engagierte er sich in der Bildungspolitik: zunächst als schulpolitischer Berater bei der Bezirksverwaltungsbehörde Potsdam, später als kommissarischer Landesschulrat des Landes Brandenburg.
Um mit Dettlef Nagel aus Berlin Kontakt aufzunehmen, richten Sie bitte eine Anfrage an das Koordinierende Zeitzeugenbüro.