Beate Gallus


 Beate Gallus

Beate Gallus (geb. 1972 in Freital) wuchs bis zu ihrem 15. Lebensjahr in Dresden auf. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester versuchte sie im Sommer 1982 über Rumänien in den Westen zu fliehen. Der Fluchtversuch scheiterte; die Familie wurde voneinander getrennt. Ihre Mutter wurde vom Staatssicherheitsdienst verhaftet und zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt. Zusammen mit ihrer Schwester wurde Beate Gallus in ein Kinderheim und später zu ihrem - von der Mutter geschiedenen Vater - verbracht; Verbote und Repressalien prägten den Alltag. In der Zeit zwischen 1982-1984 schrieb sie ihrer Mutter täglich Briefe, die mit liebevollen Zeichnungen versehen waren. Beate Gallus malte u.a. ein "Mutmacher-Herz", das Liebe und Hoffnung in sich tragen und sie in der schwierigen Zeit stärken sollte. Doch der Staatssicherheitsdienst beschlagnahmte ihre Bilder. Nach dem Freikauf ihrer Mutter 1984 durch die Bundesrepublik wurde das alleinige Sorgerecht für Beate und ihre Schwester dem Vater übertragen. Ihre Mutter kämpfte daraufhin vier Jahre für die Freilassung ihrer Töchter. Unzählige Briefe, Anträge und eine friedliche Botschaft auf einem Tonbandgerät, die an den DDR-Staatschef Erich Honecker gerichtet war, bewirkten nichts. Erst durch die weltweit friedlichen Protestaktionen, die öffentlichen Appelle ihrer Mutter, ihren eigenen, immer wieder bekräftigten Ausreisewillen sowie durch den gemeinsamen Besuch mit ihrer Schwester bei Rechtsanwalt Wolfgang Vogel erreichten sie im August 1988 die Ausreise aus der DDR. Nach sechs Jahren war sie wieder mit Mutter und Schwester vereint. Ihre Geschichte wurde 2007 als „Die Frau vom Checkpoint Charlie" verfilmt. In der Dokumentation zum Film schildert Beate Gallus ihre persönlichen Erlebnisse.
 


Um mit Beate Gallus aus Wiesbaden (Hessen) Kontakt aufzunehmen, richten Sie bitte eine Anfrage an das Koordinierende Zeitzeugenbüro.