Wolfgang Arndt


 Wolfgang Arndt

Wolfgang Arndt (geb. 1959 in Berlin) erlernte er den Beruf des Tiefbaufacharbeiters. Schon während seiner Schulzeit geriet er ins Visier des Staatssicherheitsdienstes, weil er sich weigerte, der Pionierorganisation "Ernst Thälmann" und der FDJ beizutreten. Wolfgang Arndt engagierte sich zudem frühzeitig in der kirchlichen Bürgerrechtsbewegung, wodurch der Druck auf ihn weiter zunahm. Er fasste schließlich den Entschluss, einen Ausreiseantrag in die Bundesrepublik zu stellen. Nachdem mehrere Anträge abgelehnt worden waren, plante er, die DDR illegal zu verlassen. Er wandte sich deshalb an die Botschaften der USA und Großbritanniens sowie an die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR, wo er von der Polizei abgefangen wurde. 1980 wurde Wolfgang Arndt verhaftet, nachdem ihn seine Ehefrau an die Stasi verraten hatte. Er wurde zu sechs Monaten später wegen "Vorbereitung zum ungesetzlichen Grenzübertritt" und "Beeinträchtigung staatlicher Organe" zu 20 Monaten Freiheitsentzug verurteilt. 1981, nach einem Jahr und zehn Monaten, wurde Wolfgang Arndt von der Bundesrepublik freigekauft. Nach wenigen Wochen im Notaufnahmelager Gießen zog er nach West-Berlin. Aufgrund körperlicher Haftschäden konnte er den Beruf des Tiefbaufacharbeiters nicht mehr ausüben, sondern war in der Logistik eines Speditionsunternehmens tätig.

 

Einen ausführlichen Nachruf finden Sie hier.


Wolfgang Arndt verstarb im November 2022.