Jürgen Gutjahr


 Jürgen Gutjahr

Jürgen "Chaos" Gutjahr (geb. 1964 in Leipzig) gründete 1981 in Leipzig die Punkband "Wutanfall“. Die systemkritischen Texte führten zu massiver Überwachung durch den Staatssicherheitsdienst, der auch Inoffizielle Mitarbeiter (IM) in die Gruppe einschleuste. Als Sänger der Band galt der ausgebildete Bautischler als Drahtzieher. Bis zu viermal wöchentlich wurde er verhört sowie physisch und psychisch drangsaliert. So blieben ihm Reisen in andere Städte, in das sozialistische Ausland und sogar in die Innenstadt von Leipzig verwehrt. Unter dem Druck der Stasi sowie auch mit dem Interesse an neuer, experimenteller Musik verließ er 1983 die Band, die sich einige Monate später auflöste. 1984 stellte er Antrag auf Ausreise nach West-Berlin. Gutjahr gründete anschließend das Noise/Industrial Projekt "Pffft...!". Nach wie vor sah ihn der Staatssicherheitsdienst als Multiplikator der Szene. Daraufhin verschärften sich die Repressionen, unter anderem durch Arbeitsverbot, Observationen und Strafanzeigen. Erst im Mai 1989 durfte Gutjahr nach West-Berlin ausreisen.


Zeitzeugeninterview

Der Zeitzeuge Jürgen "Chaos" Gutjahr berichtet... (Quelle: Zeitzeugenarchiv der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen)


Um mit Jürgen Gutjahr aus Berlin Kontakt aufzunehmen, richten Sie bitte eine Anfrage an das Koordinierende Zeitzeugenbüro.