Joachim Rudolph


 Joachim Rudolph

Joachim Rudolph (geb. 1938 in Meseritz) wuchs in Ost-Berlin auf und war als Vierzehnjähriger Zeuge des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953. Nach dem Abitur bekam er wegen "fehlenden politischen Engagements" keinen Studienplatz. Er war gezwungen, den Umweg über eine Lehre als Elektromontageschlosser zu nehmen. Von seinem Ausbildungsbetrieb wurde er nach Abschluss der Lehrzeit zum Studium  an der Verkehrshochschule in Dresden delegiert. Nach dem Mauerbau reifte der Entschluss, gemeinsam mit einem Freund die DDR zu verlassen. Im September 1961 wateten beide vom brandenburgischen Schildow ausdurch das Tegeler Fließ über die Grenzsperren nach West-Berlin. Dort nahm er sein Studium wieder auf und schloss sich an der Technischen-Universität Berlin einer Studentengruppe an, die einen Tunnel unter der Bernauer Straße Richtung Ost-Berlin grub, um Menschen aus der DDR zur Flucht zu verhelfen. Am 14. September 1962 gelang der Durchbruch und 29 DDR-Bürger gelangten durch den Tunnel, der deshalb den Namen „Tunnel 29“ trägt, nach West-Berlin. Nach dieser geglückten Aktion beteiligte sich Rudolph am Bau zweier weiterer Tunnel. Dieses Vorhaben wurde vom Staatsicherheitsdienst aufgedeckt; die Republikflüchtlinge und ein Teil der Fluchthelfer wurden verhaftet.


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