Andreas Kuhnert


 Andreas Kuhnert

Andreas Kuhnert (geb. 1951 in Chemnitz) absolvierte eine Berufsausbildung zum Werkzeugmacher mit Abitur beim VEB Carl Zeiss Jena. 1968 lehnte er als einziger von 220 Lehrlingen die Unterzeichnung einer Resolution ab, die die Niederschlagung des „Prager Frühlings“ als „Niederschlagung der Konterrevolution“ begrüßte. Daraufhin wurde seine Bewerbung zum Mathematikstudium an der TU Dresden wegen „gesellschaftspolitischer Unreife" trotz Note 1,0 in Mathematik abgelehnt. 1970 begann er dafür ein Theologiestudium in Jena, wurde aber wegen Waffendienstverweigerung exmatrikuliert. Er arbeitete von 1970 bis 1971 als Bühnentechniker am Stadttheater Jena und konnte von 1971 bis 1977 wieder Theologie an den Kirchlichen Hochschulen Naumburg, Leipzig und Berlin studieren. Er leistete 1977/78 sein Vikariat in Berlin und Netzen ab und war von 1979 bis 1990 dort als Pfarrer tätig. Seit 1978 engagierte er sich oppositionell unter dem Dach der Evangelischen Kirche, war Mitglied im „Arche-Netzwerk für Umweltschutz und Menschenrechte“ sowie im Kirchenausschuss für „Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung“. 1989 wurde er Mitglied im Neuen Forum und bei Demokratie Jetzt. Er war in der Zeit des Umbruchs 1989/90 Mitglied am Runden Tisch des Kreises Brandenburg (Land) und 1990 Mitbegründer der SPD im Landkreis sowie von 1990 bis 1994 Mitglied des Kreistages Brandenburg-Land und 1994/95 Mitglied des Kreistages Potsdam-Mittelmark.  Von Oktober 1990 bis Januar 2015 war Kuhnert Mitglied des Brandenburger Landtages und setzte sich schwerpunktmäßig für die Sozial-, Arbeitsmarkt-, Europa-, Entwicklungs-, Kultur- und Rechtspolitik sowie ehrenamtlich in der Eine-Welt-Arbeit, bei der Bahnhofsmission Bahnhof Zoo und amnesty international ein.


Andreas Kuhnert verstarb im Dezember 2019.