Zeitzeugenvorträge finde ich persönlich ohnehin sehr interessant und wichtig, weil sie Geschichte aus einer persönlichen Perspektive zeigen, und dadurch reell werden lassen. Und so haben es auch unsere Teilnehmer, die dem Vortrag beigewohnt haben, erlebt. Jens Hase sprach sehr offen, dennoch gleichzeitig auch so nüchtern über die Ereignisse jener Zeit, und wie diese ihn persönlich beeinflusst haben. Die Bilder dazu mahnten uns immer wieder dazu auf nicht zu vergessen, wie echt diese „Geschichte“ ist. Bei der Zuhörerschaft handelte sich es sich um eine Gruppe mit Teilnehmern aus einem Orientierungskurs (Integrationskurs) und einer Qualifizierung für Kinderpflege für Migrantinnen und Migranten. Somit bestanden zum einen sprachliche Barrieren und zum anderen gab es viele Teilnehmer mit eigenem Fluchthintergrund. Herrn Hase gelang es, seinen Vortrag sprachlich so zu gestalten, dass ihm die Teilnehmer folgen konnten und es entstand eine Atmosphäre, in der Menschen, die zu verschiedenen Zeiten, aus verschiedenen Gründen ähnliche Erfahrungen gemacht hatten, sich verstanden fühlten. Denn auch sie sind eigentlich Zeitzeugen… Und genau dieses Gefühl konnte ihnen Herr Hase vermitteln. Die Schwierigkeit, in einer fremden Gesellschaft anzukommen und seinen Weg zu finden… Auf der einen Seite fühlten wir uns bedrückt, emotional eingebunden, dennoch konnte sich Herr Hase mit einem hoffnungsvollen Abschluss von uns verabschieden. Wir hoffen sehr, dass wir Herrn Hase immer wieder zu solchen Gelegenheiten bei uns begrüßen dürfen.
Schreiben von Ceren Ü. nach einem Besuch von Jens Hase an der BFZ Neu-Ulm am 15.12.2023
