"Ein ganz besonderes Geschichtserlebnis"

Auch wenn ich ein wenig in Verzug geraten bin, möchte ich Ihnen hiermit ein kurzes Feedback zu dem Besuch der Zeitzeugin Heidrun Breuer am 08.06.2022 bei mir im Geschichtsunterricht der Klasse 10a an der Theodor-Litt-Realschule in Düsseldorf geben: 

Frau Breuer war bereits bei der Kontaktaufnahme sehr freundlich und unglaublich bemüht ein Treffen für das Zeitzeugengespräch möglich zu machen. Ich hatte die 10. Klasse erst einige Stunden vorher übernommen und es blieb nicht viel Zeit, bevor die Schüler*innen ihren Abschluss machen sollten. Frau Breuer hat sich sehr engagiert und alles möglich gemacht, damit das Gespräch stattfinden konnte. Tatkräftig wurde sie dabei auch von Ihrem Mann unterstützt. Sie hat sehr lebhaft und anschaulich über ihre Erlebnisse in der DDR und im Gefängnis Hoheneck berichtet. Die Schüler*innen waren sehr berührt und angetan von ihrer Lebensgeschichte und auch von ihrer Erzählweise. Es war für die Schüler*innen einerseits spannend, Dinge, die sie im Unterricht bereits erfahren hatten, in Frau Breuers Ausführungen wiederzufinden, andererseits aber auch noch weitere Details zu diesem Thema zu erfahren, die wir so detailliert im Unterricht noch nicht besprochen hatten. Dabei hatte Frau Breuer immer eine sehr herzliche und offene Art auf die Schüler und ihre Fragen zu reagieren. Besonders berührt hat mich ein Gespräch im Anschluss an das Zeitzeugengespräch, dass Frau Breuer mit einer Schülerin geführt hat, die mit ihrer Familie aus Syrien nach Deutschland geflohen ist. Die beiden haben sich sehr ausgiebig über das Thema "Als Flüchtling in der BRD ankommen" unterhalten. Das war auch für mich als Lehrerin noch einmal eine völlig neue Perspektive auf die Geschehnisse, denn bisher hatte ich mir auch noch keine Gedanken darüber gemacht, dass Menschen, die aus der DDR in die BRD geflohen waren, hier als Flüchtling aufgenommen wurden bzw. was genau das für diese Meschen bedeutete. Ich hatte bisher immer nur den Blickwinkel eingenommen, dass es sich ja um Deutsche handelte, die in dem anderen Teil Deutschlands aufgenommen wurden. Was konkret aber dahintersteckte, war mir so auch nicht bewusst. Somit habe auch ich als Lehrerin durch dieses Zeitzeugengespräch noch einmal einen anderen Blickwinkel auf diesen Teil der Geschehnisse erhalten. 
Ich danke Ihnen als Zeitzeugenbüro, dass Sie es ermöglichen auf diese Weise von der "oral history" zu lernen und Frau Breuer, dass sie mit ihrer wunderbaren Art für ein ganz besonderes Geschichtserlebnis bei meinen Schülern und mir gesorgt hat.

 

 

Schreiben von Sara G. nach einem Zeitzeugengespräch mit Heidrun Breuer an der Theodor-Litt-Realschule Düsseldorf am 08.06.2022